Über uns
Niemanden zurücklassen!
Schulabbrecherquoten von über 10% in Deutschland und anderen europäischen Ländern zeigen: Wir lassen viele zurück, vor allem junge Menschen, zumeist in einem Alter, in dem sie Orientierung und Halt suchen. Sie erfahren Enttäuschung und Ausgrenzung. Mit erschreckend hoher Wahrscheinlichkeit bleibt ihnen der Zugang zu wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen für immer verschlossen. Können wir, wollen wir als Gesellschaft auf diese Menschen verzichten? Abgesehen von den unabsehbaren volkswirtschaftlichen Schäden, die eine solche Entwicklung begleiten, verlieren wir Menschen mit Ideen, mit Talenten, mit wunderbaren Fähigkeiten. Warum fallen diese jungen Menschen durch die bestehenden Schulsysteme? Es gibt Länder, die ihre Schule so gestalten, dass niemand hindurchfällt. In Finnland gibt es so gut wie keine Schulabbrecher. Warum? Die Antwort ist in der Gestaltung der Schule als Lern- und Lebensort zu suchen. Lehrerbildung, Gestaltung des Kurrikulums, die Art und Weise, wie etwas und was gelernt wird, sind dabei sicherlich Schlüsselaufgaben.

Leitbild
„Niemanden zurücklassen“ ist die Maxime und das Ziel unserer Arbeit. Im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, verstehen wir unsere Anstrengungen als freier Jugendhilfeträger, mit dazu beizutragen, die 17 Ziele der Agenda, sowie die ratifizierte UN-Kinderrechtskonvention und die Behindertenrechtskonvention auf kommunaler und landesweiter Ebene in konkretes Handeln umzusetzen. Im Kontext unserer pädagogischen Arbeit bedeutet dies, dass wir die uns anvertrauten jungen Menschen als Experten sehen. Um Benachteiligungen abzubauen und Chancen aufzubauen, wird den jungen Menschen auf Augenhöhe begegnet. Ausgangspunkt hierfür ist die Annahme, dass ein jeder sein Leben mittels eigener Ressourcen positiv gestalten will. Herausforderungen und Probleme bewältigt jeder Mensch auf seine Weise, mit eigenen Herangehensweisen und Strategien. Menschen beeinflussen sich gegenseitig. Sie kooperieren und ändern sich leichter in einem Umfeld, das ihre Fähigkeiten sieht, anerkennt, diese unterstützt und fördert. So lässt sich in einem solchen Umfeld eher neues Verhalten und neue Strategien erlernen bzw. umsetzen. Unser Auftrag besteht darin, die jeweiligen Ressourcen des jungen Menschen und die der Familien zu erkennen und zu fördern, um so einen Raum zu schaffen, wo aus Herausforderungen/ Problemen Chancen werden. Diese Räume schaffen wir gemeinsam mit den jungen Menschen. Wir nehmen uns Zeit, hören aktiv zu und respektieren ihre Bedürfnisse. So werden die jungen Menschen von Beginn an aktiv in die Gestaltung des Hilfeprozesses als auch in den alltäglichen Belangen eingebunden. Ziele der direkten Partizipation sind neben dem Erleben von Selbstwirksamkeit und der Erfahrung von Demokratie auch der Abbau von veralteten Machtstrukturen. Zudem schafft es Selbstvertrauen und ein positives Selbstbild. Unser Handeln basiert auf der Entscheidung, andere Menschen in ihrem Sein zu respektieren und ihnen mit Empathie und Wertschätzung zu begegnen. Damit schaffen wir die Grundlage dafür, dass wir uns „jenseits von richtig und falsch“ begegnen können. Dies sehen wir als Voraussetzung dafür, dass Vertrauen und Sicherheit in Beziehungen wachsen können. Anstelle von »Compliance« fördern wir Kreativität, an Stelle von Konformität betrachten wir Diversität als naturgegeben und begegnen ihr mit individueller Förderung. In umfassender Weise versuchen wir den Menschen in all seinen Bedürfnissen zu unterstützen. Bewegung, körperliche Arbeit, Kreativität, Zugehörigkeit und Anerkennung sind Grundbedürfnisse, die, wenn sie keinen Raum bekommen, sich anderweitig in »unerwünschtem Verhalten« ihren Weg bahnen können. Wir möchten Menschen einen sicheren Ort bieten, ein Stück Heimat auf Zeit, die aufgrund ihrer biografischen Wurzeln und belastender Erfahrungen in Krisen geraten sind.